ZEITlese

Corona und die Zukunft?

Arundhati Roy schreibt:

„Nichts wäre schlimmer, als wieder zur Normalität zurückzukehren. In der Geschichte haben Seuchen Menschen gezwungen, mit der Vergangenheit zu brechen und sich ihre Welt neu zu entwerfen. Das ist bei dieser Pandemie nicht anders. Sie ist ein Portal, ein Tor zwischen einer Welt und der nächsten.

Wir können uns entscheiden, hindurchzugehen und dabei die Kadaver unserer Vorurteile und unseres Hasses hinter uns herzuschleppen, unsere Habgier, unsere Datenbanken und toten Ideen, unsere toten Flüsse und verqualmten Himmel. Oder wir können leichten Schrittes hindurchgehen, mit wenig Gepäck, bereit dazu, uns eine andere Welt vorzustellen. Und bereit, für sie zu kämpfen.“

© Arundhati Roy 2020, „Durch das Tor des Schreckens“, in: DIE ZEIT, 8. April 2020, Nr. 16, S. 4-5.

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1 Kommentar

  1. Ich würde dieses Zitat am liebsten meterhoch auf Plakatwände drucken, auf Handzetteln in Briefkästen derjenigen werfen, die kaum noch rausgehen, und auf Whatsapp an alle twitter, apper, insta, snapper weiterleiten, damit sie (und ich) ihre Zeit ab jetzt in die Zukunft und nicht in Geräte stecken.

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